Fakt ist! Aus Magdeburg

Der nach eigenen Angaben größte Fahrplanwechsel in der Geschichte der Deutschen Bahn liegt einen Monat zurück. So lange ist die neue Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und München in Betrieb – und die Fahrgastzahlen haben sich zur Freude der Bahn verdoppelt.

Doch abseits der Paradestrecke herrscht oft mehr Frust als Freude: Zugunsten der schnellen Züge sind mitteldeutsche Städte wie Naumburg, Jena oder Saalfeld nun vom quasi Fernverkehr abgehängt. Reisende beklagen unpünktliche oder überfüllte Züge. Trotzdem steigen erneut die Fahrpreise.

Medienschau und Bildergalerie zum ICE-Abschied

Erwartungsgemäß war im Umfeld der Eröffnung der ICE-Neubaustrecke auch das Medieninteresse am Schicksal Jenas groß. Während sich die Deutsche Bahn und die Bundespolitprominenz im VDE8-Jubelrausch befanden und die neu gerissenen Lücken im Fernverkehrsnetz konsequent totschwiegen, gaben sich in Jena überegionale Medienvertreter die Klinke in die Hand. Kein Wunder, denn dass eine milliardenschwere Investition öffentlicher Mittel in neue Verkehrswege ausgerechnet einen der wichtigsten ostdeutschen Wachstumskerne so gründlich vom schnellen Schienenverkehr abhängt, passiert nicht alle Tage.

Verkehrsministerin Keller: „Wir brauchen neben dem ICE-Knoten in Erfurt ein Ostthüringer IC-Kreuz in Jena“

Im Dezember 2017 wird mit der Inbetriebnahme der letzten ICE-Teilstrecke durch den Thüringer Wald von Ebensfeld nahe Nürnberg nach Erfurt das größte Verkehrsprojekt der Deutschen Einheit, das Schienenprojekt VDE 8, abgeschlossen. Mit der weiteren Perspektive für die Region beschäftigt sich der zweite „Bahndialog Ostthüringen“ am 29. November in Jena.