Zuschlag endlich erteilt: Ab 2018 neue Expresslinie Jena – Halle

Ein verspätetes Weihnachtsgeschenk bekommen die Jenaer von den Verkehrsministerien Sachsen-Anhalt und Thüringen: Im bereits seit 2015 laufenden Vergabeverfahren für einen Expresszug Jena – Halle wurde am 27.12.2016 endlich der Zuschlag erteilt. Die Vergabe erfolgte an die Deutsche Bahn (DB), die die Linie von Dezember 2018 bis Dezember 2023 im Zwei-Stunden-Takt mit modernisierten Doppelstockzügen bedienen wird. In Halle soll Anschluss an den ICE von und nach Berlin bestehen.

Der Zug ist abgefahren

1991 hatte die damalige Bundesregierung den Bau der Strecke Berlin–München beschlossen. Die Bahn versprach, die Fahrzeit auf vier Stunden zu reduzieren. VDE 8 nannte sie das Riesenvorhaben, VDE steht für „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit“. Die Zugstrecke sollte das gerade erst wiedervereinigte Deutschland verbinden. Tatsächlich aber hat sie das Land nicht nur vereint, sondern auch geteilt. In Städte, die dank schneller Züge und moderner Gleise immer besser miteinander verbunden werden. Und Städte, die vom Fernverkehr abgekoppelt sind.

Dobrindt treibt der Bahn den Turbokapitalismus aus

Doch schließlich sprach Dobrindt ein paar sehr deutliche Sätze, in die sich nicht alles Mögliche hineininterpretieren lässt. „Das oberste Ziel der Deutschen Bahn heißt nicht Gewinnmaximierung“, ließ er wissen. Und weiter: Der Konzern habe die gesellschaftliche Funktion der Personenbeförderung. Er solle also möglichst viele Regionen bedienen und dabei möglichst viele Menschen transportieren.

Politiker aus Bayern, Thüringen, Sachsen wollen Druck für bessere Schienenanbindung machen

Lichtenfels – „Es ist für uns absolut nicht hinnehmbar, dass die Städte entlang der bisherigen ICE-Strecke über Lichtenfels, Kronach, Saalfeld, Jena, Naumburg bis Leipzig von 2017 bis 2023 vom schnellen Schienenfernverkehr abgehängt werden sollen.“ Das erklärt die CSU-Bundestagsabgeordnete Emmi Zeulner (Wahlkreis Lichtenfels, Kulmbach, Bamberg-Land) am Freitag.